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Friaul-Julisch Venetien: Hilfszug nach einer Woche zurückgekehrt

Mannschaften der Freiwilligen und der Berufsfeuerwehr haben seit dem 2. August beschädigte Dächer in der unwettergeschädigten Region Friaul-Julisch Venetien abgedichtet. Jetzt sind sie zurückgekehrt.

Am 24. Juli waren in der Region Friaul-Julisch Venetien schwere Hagelstürme niedergegangen, die in vielen Gemeinden Schäden an Dächern und Gebäuden verursachten. Tennisballgroße Hagelkörner schlugen Löcher in Dachziegel, wodurch Wasser eindrang. Daraufhin hat die Region Friaul-Julisch Venetien den Notstand ausgerufen. Am 1. August wurde Südtirol um Hilfe bei der Abdichtung beschädigter Dächer ersucht.

Aufgrund des Hilferufs, den der Präsident der Region Friaul-Julisch Venetien Massimiliano Fedriga an Südtirol gerichtet hat, haben Landeshauptmann Arno Kompatscher und Bevölkerungsschutzlandesrat Arnold Schuler umgehend Hilfe zugesichert. Noch am selben Tag ist ein Erkundungstrupp mit drei Mitarbeitern der Agentur für Bevölkerungsschutz aufgebrochen: einem Bereitschaftsdiensthabenden des Amtes für Zivilschutz und zwei Offizieren der Berufsfeuerwehr sowie einem Mitarbeiter der Sektion Zivilschutz im Weißen Kreuz.

"Gegenseitige Unterstützung", unterstreicht Bevölkerungsschutzlandesrat Arnold Schuler, "liegt im Wesen des Zivilschutzes und des Feuerwehrwesens - und das grenzüberschreitend und damit auch zwischen Provinzen und Regionen. Naturereignisse diesen Ausmaßes erfordern diese grenzüberschreitende Hilfe."

150 Einsätze in einer Woche

"Zwischen dem 3. und 9. August haben wir rund 21 Einsätze pro Tag, also insgesamt rund 150 Einsätze, abgewickelt", ziehen die Offiziere Martin Gasser und Fabian Faustini von der Berufsfeuerwehr Bilanz: Mit einem Hubsteiger, einer Drehleiter und zwei Lastkraftwagen mit Kran und weiteren Fahrzeugen für die Logistik waren 18 Mann der Berufsfeuerwehr in zwei Turnussen und 24 Mann der Freiwilligen Feuerwehren im Einsatz. Am 2. August kamen zwei Mannschaften der Berufsfeuerwehr in Friaul-Julisch Venetien an. Am Tag darauf kamen zwölf Männer der Freiwilligen Feuerwehren Lana und Kaltern-Markt dazu. Am Sonntag (6. August) wurde die Mannschaft aus Kaltern von einer Gruppe der Freiwilligen Feuerwehren von Leifers und St. Jakob/Grutzen abgelöst. 

Sie waren mit dem provisorischen Abdecken mittels Nylonplanen von beschädigten Dächern an Wohnhäusern und öffentlichen Gebäuden befasst, um Wassereintritte durch Regen zu vermeiden. Zudem galt es, lose Dachziegel oder Bauteile wie Dachrinnen, Antennen, Photovoltaikanlagen zu sichern oder zu entfernen, um ein Herunterfallen durch Wind zu vermeiden. Täglich wurden die Anliegen bei Koordinierungssitzungen mit Verantwortlichen von regionalem Zivilschutz, nationalem Feuerwehrkorps und Bürgermeistern besprochen. Haupteinsatzgebiet waren die Gemeinden Mortegliano, Lestizza, Bicinicco und deren Fraktionen südwestlich von Udine. "Hauptgefahren waren das Arbeiten in Bereichen mit Absturzgefahr, Arbeiten in der Nähe von beschädigten Photovoltaikanlagen am Dach und Arbeiten in der Nähe von Dacheindeckungen aus Asbestfasern", beschreiben die beiden Offiziere den Einsatz des Hilfszuges aus Südtirol.

Am Sonntag haben Bevölkerungsschutzlandesrat Schuler sowie der Ressortdirektor und Direktor der Agentur für Bevölkerungsschutz Klaus Unterweger mit dem Trentiner Landeshauptmann Maurizio Fugatti und dem Präsidenten der Region Friaul-Julisch Venetien Massimiliano Fedriga dem Hilfszug aus der Region Trentino-Südtirol in ihrem Einsatzgebiet in der Gemeinde Mortegliano in der Provinz Udine einen Besuch abgestattet, um ihren Dank auszusprechen.

Am Abend des 3. August hatten die Zivilschutz-Verantwortlichen des Trentino Raffaele De Col und Südtirols Klaus Unterweger bei einer Lagebesprechung zugesagt, den Einsatz des Hilfstrupps wegen des Ausmaßes des Notstandes zu verlängern. Die Mannschaften der Freiwilligen Feuerwehren sind vorgestern zurückgekehrt, heute (10. August) Mittag sind die Mannschaften der Berufsfeuerwehr wieder in Bozen eingetroffen.


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LPA/mac