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Öffentlicher Nahverkehr: Erste Schritte für Neuorganisation

Wie vom Landtag vorgegeben, soll der öffentliche außerstädtische Nahverkehr neu organisiert werden. Dafür hat die Landesregierung heute den nächsten Schritt gesetzt.

Ein qualitätsvolles Mobilitätsangebot für alle Fahrgäste ist Ziel im öffentlichen Nahverkehr (Foto LPA)

Die Landesregierung treibt die Neuorganisation des öffentlichen Personennahverkehrs mit Bussen voran: Heute (30. Juli) hat sie einen entsprechenden, von Mobilitätslandesrat Daniel Alfreider eingebrachten Beschluss genehmigt. Der Südtiroler Landtag hatte die Landesregierung am 6. Juni mit Beschlussantrag zur Neuorganisation verpflichtet.

Höchstes Ziel: Qualitativ hochwertiger Dienst

"Das Ziel bleibt dasselbe wie bisher", unterstrich Landesrat Alfreider in der Pressekonferenz nach der Sitzung der Landesregierung: "Wir wollen für alle Südtiroler sowie für alle Gäste ein gut funktionierendes und qualitativ hochwertiges Angebot an Busdiensten, damit sie in Südtirol bequem und sicher mobil sein können." Der öffentliche außerstädtische Nahverkehr solle so organisiert sein, dass alle beteiligten Partner gemeinsam das gleiche Ziel verfolgen. "Klare Regeln und hohe Standards sind die Voraussetzung dafür, dass sowohl das Land als auch die Betreiber genau wissen, was jeder einzubringen hat, um den bestmöglichen Dienst für die Südtiroler zu garantieren", betont der Landesrat. "Damit so ein wichtiger Dienst funktioniert, braucht es die Zusammenarbeit aller Beteiligten, sei es der öffentlichen als auch der privaten." Die Einführung neuer Systeme für das Ticketing und die Digitalisierung bringe neue Herausforderungen und verändere die Mobilität von Morgen. "Dafür braucht es wie bisher kompetente und verlässliche Betriebe als Partner braucht", hebt Alfreider hervor.

Abwägen zwischen Inhouse-Dienst oder Sonderbetrieb

Wie vom Südtiroler Landtag vorgegeben, soll der öffentliche außerstädtische Personennahverkehr mit Bussen durch einen Inhouse-Dienst oder Sonderbetrieb neu organisiert werden. Das neue Vergabegesetz vom 9. Juli 2019 schafft dafür den rechtlichen Rahmen. Mit dem Beschluss der Landesregierung startet deshalb nun in einer ersten Phase die Analyse, welches Wirtschafts- und Organisationsmodell für diesen Dienst das beste wäre. Dazu werden verschiedene Betriebsmodelle auf nationaler und internationaler Ebene untersucht, unter Einbindung öffentlicher wie privater Akteure. In einer zweiten Phase werden die gesammelten Erkenntnisse mit der Regulierungsbehörde für den Transport und führenden Experten auf diesem Gebiet gemeinsam ausgewertet. Die Erkenntnisse werden auch dem Landtag präsentiert. 

"Entscheidend für die Neuorganisation des Personennahverkehrs ist die Berücksichtigung unserer lokalen Besonderheiten sowie die Kriterien Qualität,  Effizienz und Funktionalität", präzisiert der Landesrat. Zudem sei es wichtig, beim Personentransport auch die Zusammenarbeit auf nationaler und europäischer Ebene zu suchen, um neue Technologien einzuführen und sich auszutauschen, so Alfreider.

Von der Neuorganisation unberührt bleiben, so heißt es im Beschluss, die über Ausschreibungen zu vergebenen Beauftragungen für kleinere und ergänzende Linien im Rahmen der integrierten Mobilität.

SAN

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