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Neues geotechnisches Labor des Landes eröffnet

Der neue Laborkomplex und die Annahmestelle der Meldungen von Tragkonstruktionen in Kardaun wurden gestern (5. Oktober) offiziell ihrer Bestimmung übergeben.

Landesrat Massimo Bessone hat gestern (5. Oktober) mit dem Bürgermeister von Karneid, Albin Kofler, Ressortdirektor Davide Gemmellaro, Marina Albertoni, Direktorin der Landesabteilung Hochbau und technischer Dienst und Volkmar Mair, Direktor des Landesamtes für Geologie und Baustoffprüfung, das neue Geotechnik-Labor und die Annahmestelle der Meldungen von Tragkonstruktionen offiziell ihrer Bestimmung übergeben. Die Bauarbeiten unter der Federführung der Landesabteilung Hochbau und technischer Dienst hatten zwei Jahre in Anspruch genommen. Das Labor in Kardaun ist das erste seiner Art in Südtirol, das die Vorgaben der KlimaHaus-Agentur erfüllt.

Landesrat Bessone betonte, dass "das Land Südtirol mit dem neuen Geotechnik-Labor auf ein hauseigenes Labor zurückgreifen kann, das die Qualität der Materialien für Bauprojekte überprüft und zertifiziert." Sowohl das Labor als auch die regelmäßigen Analysen seien eine Bestätigung für das sehr hohe Niveau der technischen Dienste in Südtirol. Diese guten Voraussetzungen würden sich positiv auf öffentliche und private Bauprojekte in Südtirol auswirken, die besonders hohe architektonische Standards erreichen.

Der Umbau war notwendig geworden, um die Labore im landeseigenen Areal von Kardaun an die neuen ministeriellen Bestimmungen anzupassen: Neu errichtet wurden das Labor für Erden und Steine und das Labor für bituminöses Mischgut. Das bestehende Labor für Baustoffprüfungen wurde umgebaut. Alle Labore befinden sich nun in einem einzigen Gebäudekomplex. Dadurch können Arbeitsabläufe und der Gebrauch von Räumlichkeiten und Laborgeräten optimiert werden. Ebenfalls neu geschaffen wurde die Annahmestelle der Prüfkörper, die sich im Eingangsbereich der Labore befindet. Zudem wurden neue Räumlichkeiten für die Annahmestelle der Meldungen von Tragkonstruktionen im ersten Stock des Gebäudes geschaffen, wo auch Dokumente eingesehen werden können, sowie Platz für das Archiv der seit 1972 angesammelten bautechnischen und statischen Unterlagen.

Qualität, Sicherheit und innovative Lösungen

Im Eingangsbereich des von Architekt Valentino Andriolo geplanten Gebäudes wurde vom Künstler Paolo Profaizer ein Kunstwerk aus allen Materialien und Baustoffen realisiert, die in den verschiedenen Labors geprüft, zertifiziert und entwickelt werden. Die Arbeiten am neuen Geotechnik-Labor wurden von einer Bietergemeinschaft aus den Südtiroler Unternehmen Unionbau AG, Elpo GmbH und Schmidhammer GmbH ausgeführt und vom Ingenieurbüro Aig Associati Partner aus Bozen koordiniert.

Das neue Geotechnik-Labor sorgt für Qualität, Sicherheit und innovative Lösungen im Straßenbausektor. Wie Amtsdirektor Mair betonte, befassen sich die Experten des Landesamts für Geologie und Baustoffprüfung - neben vielen weiteren Aufgabenbereichen - sowohl mit zerstörenden als auch mit zerstörungsfreien Prüfverfahren für Baustoffe. Sie weisen nach, dass sie gemäß den Normen hergestellt werden und die gesetzlich vorgeschriebene Qualität, Sicherheit und Haltbarkeit aufweisen. 

Bei der Besichtigung des neuen Laborkomplexes erklärte Mair den Anwesenden einige konkrete Experimente, um die Sicherheit und Nachhaltigkeit von Bauwerken in Südtirol zu gewährleisten. Bei der Errichtung von Steinschlagschutzbauten zum Beispiel werden spezielle recycelte Materialmischungen verwendet. Das Amt für Geologie und Baustoffprüfung kontrolliert und sichert auch die Qualität von Baumaterialien, vor allem Beton und Stahl. Dabei überprüft es beim Beton etwa nicht nur die Druckfestigkeit, sondern misst und kontrolliert auch die Dichte und Widerstandsfähigkeit gegen den Wechsel von Frost und Tau mit und ohne Zugabe von Frostschutzmitteln. Ein ebenso wichtiger Bereich ist die  Seilprüfung, die die Sicherheit von Aufstiegsanlagen wie Seilbahnen, Sesselliften, Skiliften usw., aber auch von Druckbehältern gewährleistet. Auch im Asphaltsektor nimmt das Labor in Kardaun eine Vorreiterrolle ein.


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LPA/ic/mpi