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Neuer Warnlagebericht als Meilenstein im Südtiroler Warnsystem

Das neue Warnportal ist seit heute (17. September) online: Bevölkerungsschutzlandesrat Schuler hat es mit dem Direktor des Landeswarnzentrums zum Auftakt der Fachmesse Civil Protect vorgestellt.

Im Zuge der Eröffnung der Fachmesse Civil Protect (siehe eigene Pressemitteilung) wurde heute (17. September) die neue Warnplattform des Landeswarnzentrums freigeschaltet. Auf der im Rahmen des EFRE-Projektes "Monitoringsysteme Landeswarnzentrum, Europäischer Fonds für regionale Entwicklung EFRE 2014-2020" entwickelten und finanzierten Plattform warnungen.provinz.bz.it veröffentlicht das Landeswarnzentrum ab jetzt täglich Bewertungen des Gefährdungspotenzials für die acht Naturereignisse und Wetterphänomene Massenbewegungen und Murgänge, Gewitter, Hochwasser, Starkwind, extreme Temperaturen, Waldbrand, Schneefall im Tal, Lawinen. Der neue Warnlagebericht arbeitet mit den Ampelfarben Grün, Orange, Rot sowie der neutralen Farbe Grau.

Bevölkerung als wichtiger Teil des Risikomanagements

"Die Bedeutung der Warnung vor möglichen bevorstehenden Unwettern", unterstrich Bevölkerungsschutzlandesrat Arnold Schuler bei der Vorstellung, "ist in den vergangenen Wochen angesichts der aufgetretenen Naturereignisse deutlich geworden. Nur dank der guten Zusammenarbeit aller Beteiligten in den Phasen von der Vorhersage über die Bewertung bis zur Überwachung werden gezielte Warnungen für eine angemessene Vorbereitung auf prognostizierte Ereignisse ermöglicht." Die Bevölkerung, hob Schuler hervor, sei ein wichtiger Teil im Risikomanagement, durch Bewusstseinsbildung sollen Risikobewusstsein und Risikowahrnehmung gesteigert werden.

"Nur durch ein Ineinandergreifen aller Beteiligten können Warnsystem und Prävention und auch die Ereignisbewältigung funktionieren", betonte der Direktor der Agentur für Bevölkerungsschutz Klaus Unterweger: In der Vorhersage, Bewertung, Warnung und Überwachung arbeiten innerhalb der Agentur für Bevölkerungsschutz mehrere Ämter und Bereiche zusammen: das Landeswarnzentrum, das Amt für Meteorologie und Lawinenwarnung, das Amt für Hydrologie und Stauanlagen, der Bereich Wildbachverbauung, der Bereitschaftsdienst des Amtes für Zivilschutz , die Berufsfeuerwehr und die Verkehrsmeldezentrale.  Dazu geben die Landesabteilung Forstwirtschaft und das Landesamt für Geologie und Baustoffprüfung ihre Bewertungen des Risikos ab. In der Bewertungskonferenz kommen dann noch die Landesnotrufzentrale und der Landesstraßendienst dazu und je nach Risikoszenario weitere Landesdienste.

Neuer Warnlagebericht in den Ampelfarben

Warnung ist ein wesentlicher Bestandteil des Risikomanagements für Naturgefahren. Durch Information kann Vorbereitung und Vorbeugung erfolgen, damit werden Schutz und Selbstschutz erhöht. "Im neuen Warnlagebericht", erklärte der Direktor des Landeswarnzentrums und stellvertretende Direktor der Agentur für Bevölkerungsschutz Willigis Gallmetzer, "wird die Einschätzung des Gefährdungspotentials von bevorstehenden Wetterereignissen und Naturereignissen anhand von vier Warnstufen in den Ampelfarben dargestellt: Grün, wenn kein Gefährdungspotential vorliegt, Gelb bei geringem, Orange bei mäßigem und Rot bei hohem Gefährdungspotential; Grau wird für Phänomene oder Ereignisse verwendet, für die keine Bewertung erfolgt." Der Warnlagebericht wird täglich für den laufenden Tag und die folgenden drei Tage veröffentlicht und ist auf der neuen Web-Plattform für alle abrufbar. "Mit dem neuen Warnlagebericht wollen wir das Warnsystem in Südtirol weiter verbessern", erklärte der Direktor des Landeswarnzentrums.

Bevölkerung, Behörden, Zivilschutzorganisationen, Einsatzkräfte werden vorgewarnt

Grundlage der Bewertung bilden die Wetterprognosen der Meteorologen des Landesamtes für Meteorologie und Lawinenwarnung. Darauf aufbauend bewerten die Hydrologen des Landesamtes für Hydrologie und Stauanlagen, die Geologen des Landesamtes für Geologie und Baustoffprüfung, der Lawinenwarndienst und der Landesforstdienst das Gefährdungspotential durch Naturereignisse. Diese Informationen laufen im Landeswarnzentrum zusammen, wo der Warnlagebericht erstellt und veröffentlicht wird. Damit werden neben der Bevölkerung auch die Behörden (Gemeinden und Landesdienste), die Zivilschutzorganisationen und Einsatzkräfte und die Infrastrukturbetreiber (Transport, Strom, Telekommunikation) über das bevorstehende Ereignis in Kenntnis gesetzt und gewarnt und können Vorbereitungen treffen.

Videos über das Landeswarnsystem

In einem längeren (circa 13 Minuten) und fünf kürzeren (drei bis vier Minuten) Videos stellt die Agentur für Bevölkerungsschutz das Landeswarnsystem mit Vorhersage, Bewertung, Warnung, Überwachung und Warnlagebericht vor.


Link zur Originalaussendung mit den eventuellen dazugehörigen Fotos, Videos und Dokumenten

LPA/mac