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Uferpflegearbeiten an der Etsch und ihren Seitenbächen

Das Landesamt für Wildbach- und Lawinenverbauung West wird in Kürze wieder an verschiedenen Bächen mit den gewohnten Pflegearbeiten an der bachbegleitenden Ufervegetation beginnen.

"Die Durchführung regelmäßiger Uferpflegearbeiten ist vor allem für die Verbesserung der Sicherheit bei Hochwasser notwendig", unterstreicht der geschäftsführende Direktor des Funktionsbereichs Wildbachverbauung in der Agentur für Bevölkerungsschutz Fabio De Polo.

"Wir beginnen mit den Uferpflegearbeiten an der Etsch und verschiedenen Seitenbächen voraussichtlich Anfang Februar", erklärt der Direktor des Landesamtes für Wildbachverbauung West Peter Egger: "Je nach Höhenlage werden die Arbeiten bis in den April hinein andauern, dabei sind Unterbrechungen und Sperrungen von Abschnitten der Radwege entlang der Etsch und der Passer unumgänglich."

Die Vegetation kann in manchen Fällen ein Hindernis für den Abfluss bei Hochwasser darstellen, so dass ein Fluss schneller über die Ufer treten kann. Ein großes Problem kann auch das bei einem Hochwasser mitgerissene Schwemmholz bilden, das zu Verklausungen, also Verstopfungen des Bachquerschnittes, und damit in der Folge zum Ausbrechen des Gewässers führen kann. In diesen Fällen ist vor allem die Entnahme von größeren Gehölzen im Niedrig- und Mittelwasserbereich notwendig, erläutert Bauleiter Julius Staffler. Dünne, flexible Gehölze und Sträucher können hingegen an den Ufern stehen bleiben.

Erhaltung der Artenvielfalt

Manchmal sind die Uferpflegemaßnahmen auch nötig, um die Vitalität der Vegetation zu erhalten, wie etwa bei den Weidenarten: Um zu verhindern, dass die Weiden nicht durch Überalterung absterben, werden sie abgeschnitten und treiben aus dem Stock noch im selben Frühjahr und Sommer kräftig aus und erreichen bereits nach wenigen Jahren wieder ihre ursprüngliche Größe, erläutert Bauleiter Staffler. In anderen Fällen ist die Schlägerung von Bäumen auch notwendig, um die Sicherheit für die Menschen zu gewährleisten, die sich in der Nähe der Ufer aufhalten. Besonders bruchgefährdet sind etwa Kopfpappeln, die lange nicht mehr zurückgeschnitten worden sind. Durch das Stümmeln werden diese wertvollen Landschaftselemente auch für die Zukunft erhalten.

"Bei den Uferpflegearbeiten achten wir zudem darauf, die Artenvielfalt der Gehölze zu erhalten, was auch vielen Tieren wie etwa Insekten zugutekommt", unterstreicht Amtsdirektor Egger. Bienen etwa sind besonders auf die heimischen Weidenarten angewiesen, die sehr früh im Jahr blühen und mit ihrem Nektar und ihren Pollen die erste Nahrung für die Bienen liefern.


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LPA/mac