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Zivilschutzwoche: Probealarm, Test IT-alert, Informationstag Innichen

Rund um den Welttag der Katastrophenvorbeugung hat die Agentur für Bevölkerungsschutz Aktionen geplant, unter anderem zwei Alarmierungstests und einen Informationstag Hochwasser in Innichen.

Die kommende Woche steht mit mehreren Aktionen im Zeichen des Zivilschutzes: Am Freitag, dem 13. Oktober, wird kurz nach 10 Uhr der Zivilschutz-Probealarm mit allen Sirenen durchgeführt, um 12 Uhr erfolgt erstmals der Test des neuen gesamtstaatlichen Alarmierungssystems IT-alert. Am Samstag, dem 14. Oktober, wird in Innichen über Hochwasser und Hochwasserschutz informiert, im Vorfeld erfahren Schülerinnen und Schüler der Mittelschule Innichen mehr dazu.

"Für das Zivilschutz-System sind gut vorbereitete Bürgerinnen und Bürger von grundlegender Bedeutung, denn wer sich umfassend informiert und situationsgerechte Verhaltensweisen einübt, ist in der Lage, sich selbst zu schützen", unterstreicht der Direktor der Agentur für Bevölkerungsschutz Klaus Unterweger.

Zivilschutz-Probealarm am 13. Oktober kurz nach 10 Uhr

Der Zivilschutz-Probealarm findet seit 1999 statt, zunächst alle vier Jahre, seit 2021 jährlich, heuer also zum neunten Mal, berichtet der Direktor des Landesamtes für Zivilschutz Günther Walcher. Auf seinen Vorschlag erfolgte vor 16 Jahren die Festlegung in der Nähe des 13. Oktober, das ist der internationale Tag der Katastrophenvorbeugung. 2019 hat Italien die nationale Zivilschutzwoche mit dem 13. Oktober im Zentrum eingeführt.

Am Freitag kommender Woche, dem 13. Oktober, werden um 8.30 die 130.000 Nutzer der App Gem2Go über die Durchführung des Zivilschutzprobealarms und des Tests von IT-alert verständigt. Kurz nach 10 Uhr werden in ganz Südtirol alle 570 Sirenen eine Minute lang aufheulen. Eine Alarmierung der Bevölkerung erfolgt über ein flächendeckendes, zentral gesteuertes Netz von Sirenen und ist in ganz Südtirol hörbar. Alle Sirenen werden über digitale Kommunikation angesteuert. Es gibt drei unterschiedliche Sirenen-Signale: Die wöchentliche, landesweite Sirenenprobe mit einem 15 Sekunden langen Dauerton erfolgt immer samstags kurz vor 12 Uhr. Der Feuerwehralarm im Falle von Feuerwehreinsätzen besteht aus einem dreimal 15 Sekunden langen Dauerton, unterbrochen von zweimal sieben Sekunden Pause. Der Zivilschutz-Alarm ist ein einminütiger auf- und abschwellender Heulton ohne Pausen.

Wer den Zivilschutzalarm hört, sollte Radio oder Fernseher einschalten, da dort das Bevölkerungsinformationssystem auf Sendung geht, allerdings nicht unmittelbar, sondern einige Minuten nach dem Verklingen des Sirenentons. In diesem Zusammenhang wird daran erinnert, dass jeder Haushalt über ein batteriebetriebenes Radiogerät verfügen sollte, das auch bei Stromausfall funktioniert. Eine Laufschrift mit dem Hinweis, dass es sich um einen Probealarm handelt, wird in den über die von der Rundfunkanstalt Südtirol RAS, von Video Bolzano 33, Alto Adige TV und Peer.tv digital terrestrisch ausgestrahlten Fernsehsendern zu sehen sein. Zudem wird eine Push-Mitteilung über die Meteo-App verschickt.

Auch im Bürgernetz wird informiert, vor allem auf den Landes-Webseiten Sicherheit und Zivilschutz.

Test des neuen Alarmierungssystems IT-alert am 13. Oktober um 12 Uhr

Wenn sich in einem bestimmten Gebiet ein Notfall größeren Ausmaßes ereignet, sollen die dort befindlichen Personen in Zukunft mit einem zusätzlichen Alarmsystem verständigt werden. IT-alert gilt als das modernste Alarmierungssystem und befindet sich derzeit in der Testphase. Die Auslösung von IT-alert erfolgt zunächst nur zentral und ist auf bestimmte Ereignisse beschränkt, etwa ein Bruch eines großen Staudammes, eine durch Erdbeben ausgelöste Flutwelle, nukleare Unfälle oder Störfälle in Industrieanlagen. 

Am Freitag, dem 13. Oktober, wird um 12 Uhr erstmals südtirolweit der Test des neuen öffentlichen Alarmierungssystems IT-Alert vorgenommen. IT steht dabei für Italien, Alert heißt Warnung. Es ertönt ein lauter Hinweiston, und auf dem Bildschirm erscheint folgender Text: "Dies ist eine Test-Nachricht des italienischen öffentlichen Alarmierungssystems. Sobald es in Betrieb ist, wird es Sie bei schweren Notfällen alarmieren.“ Diese Push-Nachricht erhalten alle empfangsbereiten Mobiltelefone, um das neue System bekannt zu machen und die Funktionsweise zu prüfen. Das Signal wird etwa eine Stunde lang gesendet, das heißt, wer sein Mobiltelefon erst nach 12 Uhr einschaltet, kann die Benachrichtigung noch bis 13 Uhr erhalten. IT-Alert-Nachrichten basieren auf der Cell-Broadcast-Technologie, einer einseitigen Kommunikationsart für kurze Textnachrichten, die in den Mobiltelefonnetzen zur Verfügung steht. Wenn die IT-alert-Benachrichtigung auf dem Gerät eintrifft, werden alle anderen Funktionen des Mobiltelefons vorübergehend blockiert. Um das Gerät wieder normal nutzen zu können, muss auf die Benachrichtigung getippt werden, um den Empfang zu bestätigen. Behörden, die Menschen im Katastrophenfall warnen wollen, brauchen keine persönlichen Daten von Handybesitzern, keine Telefonnummer, keinen Standort. Die zuständigen Institutionen warnen anonym alle, die in diesem Moment in einem Gefahrenbereich sind.

Mit der Test-Nachricht vom Freitag, dem 13. Oktober, wird gleichzeitig ersucht, den Fragebogen unter www.it-alert.it zu beantworten, um zur Verbesserung des Systems beizutragen.

Nähere Informationen sind auf der der Internetseite der Agentur für Bevölkerungsschutz zu finden.

Nicht die Notrufnummern wegen Fragen zu Probealarm und Test anrufen

Im Zusammenhang mit dem Zivilschutz-Probealarm und dem Test von IT-alert soll nicht die einheitliche Notrufnummer 112 oder eine andere Notrufnummer angerufen werden, um Fragen dazu zu stellen.

Informationstag "Hochwasser in Innichen" am Samstag, 14. Oktober

Mit welchen Hochwassermengen muss Innichen bei einem 30-, 100- oder 300-jährigen Hochwasserereignis rechnen? Welche Hochwasserschutzmaßnahmen wurden in den vergangenen Jahren umgesetzt, und welche stehen in den kommenden Jahren noch an? Wie spielen Behörden, Bevölkerung und Einsatzkräfte bei Hochwassersituationen zusammen? Welches Verhalten gilt bei Hochwasser? Auf diese Fragen sind am Samstag, dem 14. Oktober, zwischen 9 und 17 Uhr in Innichen Antworten erhältlich: Auf dem Michaelsplatz geben Entscheidungsträger und Einsatzkräfte Einblicke, so wird etwa anhand von Wassermarken an der Michaelskirche gezeigt, mit welchem Wasserstand bei Hochwasserereignissen umgegangen werden muss. Auf geführten Rundfahrten begleitet die Freiwillige Feuerwehr Innichen im Einsatzfahrzeug zu den Stellen, die bei Hochwasser von Bedeutung sind.

Zum Rahmenprogramm des Hochwassertages gehört auch ein Schulprojekt in der Mittelschule Innichen am Mittwoch, dem 10. Oktober, dabei wird auch die Pegelmessstelle an der Drau in Winnebach besichtigt, die von großer Bedeutung für die Hochwasservorhersagen und das Hochwassermanagement in diesem Einzugsgebiet ist.

Ausbildungskurs "Zivilschutz und Schule"

Am 18. und 26. Oktober wird der Ausbildungskurs "Zivilschutz und Schule", der im Vorjahr begonnen hat, fortgesetzt. Dabei unterrichten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Agentur für Bevölkerungsschutz Lehrpersonen verschiedener Schulstufen über Themen des Zivilschutzes, damit sie als Multiplikatoren das erworbene Wissen und erhaltene Material interdisziplinär im Unterricht einsetzen und damit das Wissen über Zivilschutz-Themen verbreiten können.


Link zur Originalaussendung mit den eventuellen dazugehörigen Fotos, Videos und Dokumenten

LPA/mac