News

Alarmierungssysteme getestet, um für Ernstfall vorbereitet zu sein

Im Rahmen der Zivilschutzwoche hat die Agentur für Bevölkerungsschutz heute (13. Oktober) den Zivilschutz-Probealarm durchgeführt. Um 12 Uhr folgte ein Test des neuen zusätzlichen Alarmierungssystems.

Rund um den heutigen internationalen Tag der Katastrophenvorbeugung hat die Agentur für Bevölkerungsschutz in der Zivilschutzwoche mehrere Aktionen anberaumt. Um 10.17 Uhr wurde heute der Zivilschutz-Probealarm mit dem Bevölkerungs-Informationssystem durchgeführt. Um 12 Uhr folgte erstmals der vom staatlichen Zivilschutzressort in Rom ausgehende Test des neuen öffentlichen Alarmierungssystems IT-alert. Beide Alarmierungssysteme werden in Zukunft einander ergänzen und die Bevölkerung warnen und informieren. "Beide Übungen sind im Prinzip gut verlaufen", zieht der Direktor der Agentur für Bevölkerunsgschutz Klaus Unterweger eine erste Bilanz. Bis 13 Uhr tagte noch eine Videokonferenz mit dem staatlichen Zivilschutzressort in Rom, um in Abstimmung gemeinsam das neue Alarmierungssystem zu evaluieren.

"Jede und jeder Einzelne ist Teil des Systems Zivilschutz", führt Agenturdirektor Unterweger aus: "Dabei ist eine geschulte Haltung Voraussetzung für den Selbstschutz. Es ist wichtig, sich als aktive Bürgerinnen und Bürger über eventuell eintretende Extremereignisse zu informieren, um selbst Verantwortung für Eigenschutz und Widerstandsfähigkeit übernehmen zu können. Mit der regelmäßigen Durchführung des Zivilschutz-Probealarms", unterstreicht Direktor Unterweger, "wollen wir auch das Bewusstsein in der Bevölkerung für die zivilschutzrelevanten Ereignisse steigern. Die Bürgerinnen und Bürger sollen ein Bewusstsein für eventuelle Risiken entwickeln, um im Ereignisfall die angemessenen Maßnahmen ergreifen zu können, ohne in Panik zu geraten."

Zivilschutz-Probealarm leicht verzögert um 10.17 Uhr

Beim Zivilschutz-Probealarm am heutigen internationalen Tag der Katastrophenvorbeugung in der Landesagentur für Bevölkerungsschutz an der Drususallee in Bozen wurde der interne Ablauf durchgespielt und die Technik überprüft: Ab 9.30 Uhr tagte die Koordinierungsstelle im Lagezentrum, alle neun Bezirkseinsatzzentralen der Freiwilligen Feuerwehren waren in Videokonferenz zugeschaltet.

Geht eine Anfrage zur Auslösung eines Zivilschutzalarms ein, informiert die Berufsfeuerwehrzentrale die Landesnotrufzentrale und die Verkehrsmeldezentrale. Das Passwort zur Auslösung des Zivilschutzalarms übergibt die Berufsfeuerwehr der Landesnotrufzentrale, wo der Disponent am Computer den Alarm auslöst. Über die Verkehrsmeldezentrale wird die Meldung des Bevölkerungsinformationssystems BIS an Radiosender und Fernsehstationen übermittelt. Die Mitteilungen des Bevölkerungsinformationssystems werden auch über das Südtiroler Bürgernetz sowie mittels Push-Meldungen über die App "Wetter Südtirol" verbreitet.

Um 10.17 Uhr ertönte heute landesweit über die Sirenen der Zivilschutzalarm, kurz darauf wurde die Meldung über Radios und Fernsehen ausgestrahlt. Geplant war die Auslösung des Alarms um kurz nach 10 Uhr. Die Verzögerung von einigen Minuten ist auf ein technisches Problem beim Eingeben des Passwortes zurückzuführen. Ein Ersatzplan musste nicht zum Einsatz kommen, da es sich lediglich um eine Übung handelte: Dieser Plan B hätte vorgesehen, dass alle neun Feuerwehrbezirke, die heute besetzt waren, den Alarm ausgelöst hätten.

"Die Mitteilung in Hörfunk und Fernsehen wurde nicht unmittelbar nach dem Ertönen der Sirene ausgestrahlt, um den Personen Zeit zu geben, sich in ein Gebäude zu begeben, Fenster und Türen zu schließen sowie Lüftungen und Klimaanlagen abzuschalten und Radio oder Fernsehgerät einzuschalten", erläutert der Direktor des Landesamtes für Zivilschutz Günther Walcher.

Erstmals Bild- und Textzusatzdienste über Radio

Im Rahmen des Zivilschutz-Probealarms wurden erstmals die DAB-Bild- und Textzusatzdienste über alle Radiosender der RAS und über eine Vielzahl von privaten Radiosendern getestet. Damit kann in Zukunft das Medium Radio im Ernstfall als weitere Informationsquelle für gehörlose und hörgeschädigte Menschen genutzt werden. Diese Funktion geht voraussichtlich Anfang nächsten Jahres in Betrieb.

Das im Vorjahr erstellte Video zeigt den Ablauf bei einem Zivilschutzalarm: von der Entnahme des (ständig erneuerten) Passwortes bei der Berufsfeuerwehr über die Auslösung des Alarms in der Landesnotrufzentrale bis zur Aufnahme und Verbreitung der Bevölkerungsinformationssystem-Mitteilung über die Verkehrsmeldezentrale.

Test des zusätzlichen Alarmierungssystems IT-alert um 12 Uhr

Um Punkt 12 Uhr ertönte heute auf allen empfangsbereiten Mobiltelefonen in Südtirol ein lautes Signal und auf den Bildschirmen erschien der Text: "Dies ist eine Test-Nachricht des italienischen öffentlichen Alarmierungssystems. Sobald es in Betrieb ist, wird es Sie bei schweren Notfällen alarmieren." Wenn sich in einem bestimmten Gebiet ein Notfall größeren Ausmaßes ereignet, sollen die dort befindlichen Personen in Zukunft mit einem zusätzlichen Alarmsystem verständigt werden. IT-alert gilt als das modernste Alarmierungssystem und befindet sich derzeit in der Testphase. Die Auslösung von IT-alert erfolgt zunächst nur zentral und ist auf bestimmte Ereignisse beschränkt, etwa ein Bruch eines großen Staudammes, eine durch Erdbeben ausgelöste Flutwelle, nukleare Unfälle oder Störfälle in Industrieanlagen. IT steht dabei für Italien, Alert heißt Warnung. Diese Push-Nachricht erhielten heute alle empfangsbereiten Mobiltelefone, um das neue System bekannt zu machen und die Funktionsweise zu prüfen.

7000 Fragebögen in der ersten Viertelstunde zurückgemeldet

Das Signal des Alarmierungssystems IT-alert wurde etwa eine Stunde lang gesendet, das heißt, wessen Mobiltelefon erst nach 12 Uhr empfangsbereit war, der oder die erhielt die Benachrichtigung noch bis etwa 13 Uhr. "Dass das Signal noch etwa eine Stunde lang sozusagen in der Luft bleibt, ist wichtig", unterstreicht der Direktor der Agentur für Bevölkerungsschutz Klaus Unterweger, "und zwar deshalb, um auch alle jene zu erreichen, die erst später das Territorium betreten, auf der Durchreise sind oder genau um 12 Uhr keine Netzabdeckung haben, etwa, wenn sie sich in einem Tunnel befinden. Umso wichtiger ist es, dass uns alle, die die Benachrichtigung erhalten, eine Rückmeldung geben, indem sie den Link anklicken und den Fragebogen kurz ausfüllen. Dies ist wichtig, um zu verstehen, ob und wie das System funktioniert, und es ist gleichzeitig die Grundlage für Verbesserungen.“ In der ersten Viertelstunde nach dem IT-alert-Test gingen 7000 ausgefüllte Fragebögen ein, je zur Hälfte in deutscher und in italienischer Sprache.

32 Anrufe zum Probealarm und Test IT-alert in der Landesnotrufzentrale

In der Einheitlichen Notrufzentrale 112 gingen kurz nach dem Ende des Zivilschutz-Probealarms 25 Anrufe ein, die nach dem Grund des Sirenenalarms fragten, berichtet Koordinator Paolo Berenzi. Nach dem Test von IT-alert meldeten sich 7 Anrufer in der Landesnotrufzentrale mit Fragen zur soeben erhaltenen Benachrichtigung. Diese geringe Anzahl lässt darauf schließen, dass die vorab erfolgte Information der Bevölkerung Wirkung gezeigt hat.

Morgen Informationstag "Hochwasser in Innichen"

Einblicke in Hochwasserereignisse und Hochwasserschutz sind am morgigen Samstag (14. Oktober) zwischen 9 und 17 Uhr in Innichen möglich: Auf dem Michaelsplatz geben Entscheidungsträger und Einsatzkräfte Auskünfte. Anhand von Wassermarken wird etwa an der Michaelskirche gezeigt, mit welchem Wasserstand bei Hochwasserereignissen umgegangen werden muss. Auf geführten Rundfahrten begleitet die Freiwillige Feuerwehr Innichen im Einsatzfahrzeug zu den Stellen, die bei Hochwasser von Bedeutung sind.


Link zur Originalaussendung mit den eventuellen dazugehörigen Fotos, Videos und Dokumenten

LPA/mac