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Wildbachverbauung verbessert Hochwasserschutz im Keilbach in Steinhaus

Zur Verbesserung des Hochwasserschutzes für die Siedlung Steinhaus hat das Landesamt für Wildbach- und Lawinenverbauung Ost am Keilbach im Ahrntal eine bestehende Filtersperre vergrößert

AHRNTAL (LPA). Die Wildbachverbauung hat den Hochwasserschutz am Keilbach in Steinhaus in der Gemeinde Ahrntal erhöht. Der Keilbach entspringt aus einem Hochkar in den Zillertaler Alpen und mündet nach rund sechseinhalb Kilometern direkt in der Ortschaft Steinhaus rechtsseitig in die Ahr. Bereits in den Jahren 2013 bis 2015 wurden mit Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung EFRE im Projekt "Obere Ahr" die Wassergefahren in den Gemeinden Ahrntal und Prettau untersucht. Wie der Auszug aus dem daraus resultierenden Gefahrenzonenplan zeigt, besteht für die Ortschaft Steinhaus eine erhebliche Gefährdung durch den Keilbach. Größere Murereignisse ereigneten sich in den Jahren 1956 und 1940. "Ende der 1980er- bis Anfang der 1990er-Jahre wurde der Unterlauf des Keilbaches mit der Errichtung von zwei Sperrenstaffelungen gegen beginnende Erosionstätigkeit gesichert, zwei kleinere Becken zum Rückhalt von Murmaterial wurden realisiert", berichtet der Direktor des Landesamtes für Wildbach- und Lawinenverbauung Ost Sandro Gius. Im Juli vor vier Jahren ereignete sich ein größerer Murgang, bei dem Steinhaus nur knapp an einer Katastrophe vorbeigeschlittert ist (LPA hat berichtet).

Um den Hochwasserschutz im Keilbach zu verbessern, hat das Landesamt für Wildbach- und Lawinenverbauung Ost deshalb im September 2023 mit der Errichtung einer großen Filtersperre in Stahlbeton begonnen, fasst Projektant und Bauleiter Martin Moser zusammen (LPA hat berichtet). Der Bautrupp mit Vorarbeiter Hubert Brugger hat das kleinere der beiden bestehenden Rückhaltebecken mit der Errichtung einer 12 Meter hohen Filtersperre auf ein Fassungsvermögen von rund 28.000 Kubikmeter ausgebaut. Der bereits bestehende Rückhalteraum des oberen Beckens bleibt erhalten. Das Betonbauwerk wurde talseitig mit Aushubmaterial vorgeschüttet und begrünt. Die gesamten Arbeiten konnten Anfang Juli abgeschlossen werden.

Das Projekt wurde aus Finanzierungsgründen auf drei Baulose aufgeteilt: Das erste Baulos wurde über Mittel des Fonds für Entwicklung und Kohäsion FSC finanziert und beinhaltet mit einem Betrag von 1,5 Millionen Euro die Errichtung der Filtersperre in Stahlbeton. Das zweite Baulos umfasst die Errichtung des Dienstweges, Teile der Baugrubensicherung sowie die abschließende Geländemodellierung mit den Begrünungs- und Gestaltungsarbeiten für einen Betrag von 500.000 Euro. Dieses Baulos wurde mit Mitteln des Nationalen Plans für Aufbau und Resilienz (Piano Nazionale di Ripresa e Resilienza PNRR) finanziert. In das dritte Baulos zur Errichtung der Gegensperre und einer zusätzlichen Konsolidierungssperre hat das Land 170.000 Euro investiert.

LPA/mac