News

Umgang mit Naturgefahren in Zeiten des Klimawandels

Sieben Jahre nach Windwurf durch Sturm Vaia: Agentur für Bevölkerungsschutz analysiert mit Interreg-Projekt X-RISK-CC Auswirkungen von Extremwetterereignissen im Zusammenhang mit Klimawandel

BOZEN (LPA). Mehr als 2000 Hektar Wald sind vor sieben Jahren im Gebiet rund um den Karerpass vom Sturmtief Vaia beschädigt worden. Den koordinierten Aufräumarbeiten und dem Zusammenspiel von Behörden, Firmen und Grundeigentümern ist es zu verdanken, dass die Arbeiten zügig und ohne weitere Schäden abgelaufen sind. "Die Agentur für Bevölkerungsschutz ist Partner des Projekts X-RISK-CC, bei dem es in Zusammenarbeit mit weiteren zehn Institutionen des Alpenraums um die Anpassung an die Auswirkungen von Extremwetterereignissen im Zusammenhang mit dem Klimawandel geht", berichtet der Direktor des Landeswarnzentrums in der Agentur für Bevölkerungsschutz Willigis Gallmetzer. Dabei gilt speziell das von Vaia betroffene Gebiet in den Gemeinden Welschnofen, Deutschnofen und Aldein als Untersuchungsgebiet.

In diesen Gemeinden hat die Agentur für Bevölkerungsschutz drei Workshops durchgeführt. Neben Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Landeswarnzentrums, des Landesamtes für Meteorologie, der Wildbachverbauung und des Landesforstdiensts waren auch Vertreter und Vertreterinnen der Gemeindeverwaltungen, der Einsatzorganisationen, Tourismusorganisationen und Betreiber essenzieller Dienste dabei. Aus der Analyse des vergangenen Ereignisses und auf Grundlage von Projektionen in die Zukunft im Zusammenhang mit extremen Phänomenen wurden alle Phasen des Risikomanagements von Prävention und Vorbereitung bis zu Bewältigung und Wiederaufbau vertieft und Verbesserungsbereiche identifiziert. Im interdisziplinären Austausch wurden konkrete Maßnahmen festgelegt, um Szenarien künftig besser bewältigen zu können. Dabei zeigte sich der Bedarf einer Aktualisierung der Gefahrenzonenpläne unter Berücksichtigung des Klimawandels, von Verbesserung der Kommunikation sowie Einführung eines Frühwarnsystems für Gewittervorhersagen.

Dank der Beteiligung der Vertreterinnen und Vertreter des Territoriums wird es möglich sein, gezielte Aktionspläne für den Umgang mit Naturgefahren zu entwickeln, über die drei Gemeinden hinaus als Beispiel für ganz Südtirol und den Alpenraum.

Die Agentur für Bevölkerungsschutz ist Partner des Projektes X-RISK-CC (How to adapt to changing weather eXtremes and associated compound RISKs in the context of Climate Change, Anpassung an sich verändernde Wetterextreme und damit verbundene Risiken im Zusammenhang mit dem Klimawandel). Leadpartner ist das Forschungszentrum Eurac Research. Finanziert wird das Projekt über das Programm Interreg Alpine Space 2021-2027.

LPA/mac