Beratung kann helfen

Paare sollten in die Beratung kommen, wenn:

 

  • Sie merken, dass sie nicht mehr miteinander reden können,

  • es ständig Streit und gegenseitige Beschuldigungen gibt,

  • sie unterschiedliche Erziehungsanschauungen haben,

  • persönliche Probleme wie Depressionen und Ängste bestehen,

  • sie überfordert sind - zum Beispiel beim Tod eines Verwandten, der Krankheit eines Kindes oder wenn mehrere Kinder schnell hintereinander zur Welt kamen.

 

=> Familienberatungsstellen in Südtirol

 

=> weitere Beratungsstellen:

 

=> Hilfe für Frauen in Gewaltsituationen

 


Betroffene erzählen:

 

"So haben wir unsere Krise überwunden"

"Ich habe angeregt, in eine Paarberatung zu gehen, als ich gemerkt habe, dass es meiner Frau und mir nicht mehr wirklich gut ging. Wir sind beide berufstätig, haben drei gemeinsame Kinder und sind stolz darauf, wie gut wir die Elternschaft gemeinsam hinbekommen. Dennoch gab es zu dem Zeitpunkt seit Monaten ständige Nörgeleien, gegenseitige Vorhaltungen und viel Frust und Ärger auf beiden Seiten. In der Paarberatung wurde uns als erster Schritt ermöglicht, diese Gefühle einmal zuzulassen und anzuschauen. Sehr schnell stellte sich dann heraus, dass vieles, das wir dem anderen vorwarfen, eigentlich aus dem Frust heraus entstand, keine Zeit für uns selbst und füreinander zu haben. Der Therapeut half uns auch dabei, die überhöhten Erwartungen aneinander zu prüfen und zu verändern. Das war erst möglich, sobald jeder wieder mehr bei sich selbst hinschauen konnte. Das hat uns die Augen dafür geöffnet, dass es bei der Kritik aneinander vielfach um eigene Geschichten ging, die jeder für sich selbst lösen muss, statt die Lösung vom Partner zu erwarten. Ganz wichtig war auch das Eingeständnis, dass uns einfach alles zu viel wurde, was wir leisten müssen. Wir haben dann konkret überlegt, wie wir uns entlasten können und wen wir um Unterstützung bitten könnten. Wir haben für uns und füreinander mehr Luft geschaffen – und so auch unsere Krise überwunden."

Georg


"Wir hätten früher Hilfe suchen müssen"

"Wenn ich heute auf unsere Geschichte zurückblicke, hätten wir uns schon nach der Geburt unseres ersten Kindes Hilfe suchen sollen. Bis dahin funktionierte unsere Beziehung ganz gut, wobei unser Leben auch zu 98 Prozent aus Arbeit bestand. Mein Mann hat einen Hof, ich hatte einen Vollzeitjob und in jeder freien Minute arbeitete auch ich in den Reben. Heute denke ich: Wenn wir damals mehr Beziehung gelebt hätten, wäre es vielleicht gar nicht zu einer Ehe gekommen,weil wir gemerkt hätten, dass wir nicht zusammenpassen. Das wurde aber erst nach der Geburt unseres Sohnes richtig klar. Damals begannen unsere Konflikte, weil wir komplett andere Vorstellungen hinsichtlich des Erziehungsstils hatten. Als ich dann im Zuge der zweiten Schwangerschaft auch noch schwer erkrankte, lief alles aus dem Ruder. Es gab keine Zuwendung und keine Liebe mehr zwischenuns, stattdessen ständige Kritik aneinander und viele Konflikte wegen der Kinder. Ihretwegen wollte ich eine Trennung anfangs unbedingt vermeiden. Doch irgendwann wurde mir klar, dass ich so nicht mehr weiterleben konnte. Als ich die Trennung forderte, begann zuerst ein richtiger Krieg. Mein Mann wollte sie auf keinen Fall, und schlug eine Eheberatung vor. Doch für mich kam das viel zu spät. Wir sind dann schließlich in eine Beratungsstelle gegangen, wo wir dank professioneller Hilfe auf halbwegs friedlichem Weg zu einer Trennungsvereinbarung fanden."

Alice