Die häufigsten Trennungsgründe

Individualismus

Wenn das Ich im Vordergrund steht, hat das Wir weniger Chancen. Was heute für unsere gesamte Gesellschaft gilt, ist auch in Beziehungen zu beobachten: Wir neigen immer mehr dazu, nur unsere eigenen Bedürfnisse im Auge zu haben und verzichten ungern zugunsten anderer.

 

Fehlende Gesprächsbereitschaft

Wirkliche Nähe zu einem Menschen entsteht, wenn wir seine Gedanken, Wünsche und Leiden immer besser kennen und verstehen lernen. Das geht nur, wenn in einer Beziehung das Erzählen und Zuhören gepflegt wird. Fehlt eine solche Gesprächsbereitschaft, wird es auch schwieriger, über Krisen und Meinungsverschiedenheiten hinwegzukommen.

 

Familiäre Einmischung

Wenn sich einer der Partner nicht aktiv von der eigenen Herkunftsfamilie gelöst hat, kann dies eine Beziehung stark beeinträchtigen. Der „ewige Sohn“ oder die „ewige Tochter“ behält seine oder ihre Rolle auch in der Beziehung bei. In solchen Fällen hat er oder sie häufig auch Schwierigkeiten, Einmischungen der eigenen Eltern abzuwehren und dem Partner gegenüber loyal zu sein.

 

Geburt von Kindern

Ein gemeinsames Kind wird von vielen als Krönung einer Beziehung gesehen. Dennoch kann die Gründung einer Familie Paare vor allem in der ersten Zeit vor große Herausforderungen stellen. Die Zeit füreinander wird weniger, die Verantwortung und der Familienalltag kosten viel Kraft. Nehmen sich die Partner in solchen Situationen wenig Zeit füreinander, können Krisen die Folge sein.

 

Kulturelle Unterschiede

Wenn in einer Beziehung große Unterschiede bei der sozialen oder kulturellen Herkunft, der religiösen Zugehörigkeit oder auch dem Bildungsniveau bestehen, steigt generell das Potential für Konflikte vor allem, wenn einer der Partner starr an den eigenen Wurzeln festhält.

 

Routine

Wenn die oder der andere keine Überraschungen und zu wenig Aufmerksamkeit für uns bereithält und alles nur mehr vorhersehbar erscheint, hat die Routine überhandgenommen. In fast jeder längeren Beziehung kann dies ab und an passieren. Wichtig ist es, wieder rechtzeitig aus der Routinefalle herauszufinden.

 

Außereheliche Beziehungen

Sie gelten als eine der häufigsten Trennungs­ursachen, auch wenn sie oft eine Folge bestehender Beziehungsprobleme sind. Sicher ist, dass Seitensprünge Beziehungen in der Regel schwer belasten. Vor allem der damit einhergehende Vertrauensbruch kann oft nicht mehr gekittet werden.

 

Verschuldung

Schulden und finanzielle Probleme belasten – auch Beziehungen. Gerade junge Paare bürden sich mit einem Hausbau oder Wohnungskauf oft viel zu früh große Lasten auf, die dann auch die Beziehung hart auf die Probe stellen können.

 

„Leeres-Nest-Syndrom“

Wenn die Kinder flügge werden und den Familien­verband verlassen, werden sich manche Paare erst bewusst, dass ihnen über ihr Elternsein die Paarbeziehung abhandengekommen ist. Eine gute Phase für eine Neuausrichtung, für die es aber in manchen Beziehungen zu diesem Zeitpunkt bereits zu spät ist.

 

Quelle: ASDI – Beratungszentrum für Getrennte und Geschiedene

 

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