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Sommer- und Nachmittagsbetreuung: Familienlandesrätin trifft Gemeinden

6,5 Millionen Euro an Steuergeld, über 300 Projekte und über 50.000 Teilnahmen - das sind die Eckdaten der Sommer- und Nachmittagsbetreuung in Südtirol. Um Angebot, Bedarf, Qualität und die Zusammenarbeit zwischen Institutionen, Anbietenden und Nutzenden ging es heute (23. Jänner) bei einem Austauschtreffen, zu dem Familien-LRin Deeg die Gemeinden eingeladen hatte.

Sommer- und Nachmittagsbetreuung: Vernetzung von Land und Gemeinden soll Angebot verbessern, im Bild LRin Deeg mit den "Familien"-Vertretenden der Gemeinden - LPA/jw

"Die Nachfrage nach Sommer- und Nachmittagsbetreuung von Kindern hat in den vergangenen Jahren kontinuierlich zugenommen", führte Familienlandesrätin Waltraud Deeg in die Veranstaltung ein. Im vergangenen Jahr wurden deshalb auf ihre Initiative hin die Haushaltmittel von 4,5 auf 6,5 Millionen Euro aufgestockt. Im laufenden Jahr wurden im Landeshaushalt von Beginn an 6,5 Millionen Euro für diesen Bereich zweckgebunden.

Angesichts der zunehmenden Nachfrage steigt auch das entsprechende Angebot: Groß und vielfältig sind dabei die Projekte in den Städten und Zentren, aber auch in den Tälern und kleineren Gemeinden gibt es Betreuungsaktivitäten, um schulfreie Zeiten zu überbrücken (siehe Anlage). "Mir ist es ein besonderes Anliegen, dass Betreuungsprojekte möglichst familiengerecht sind und qualitätsorientiert abgewickelt werden", betonte Landesrätin Deeg gegenüber den rund 50 Anwesenden am Sitz der Familienagentur im Landhaus 12 in Bozen, "weshalb mir die Erfahrungen und Meinungen der Gemeinden und die Zusammenarbeit mit ihnen wichtig sind."

Ausgehend vom neuen Familiengesetz gab anschließend Gerhard Mair von der Familienagentur einen Einblick in die gesamte Thematik der Sommer- und Nachmittagsbetreuung. Demnach wurden im vergangenen Jahr südtirolweit 243 Sommerbetreuungsprojekte abgewickelt, der Großteil (<200) von privaten Trägern, 36 Projekte wurden von Gemeinden durchgeführt. Mit rund 50.000 Teilnahmen fanden die Angebote insgesamt gesehen guten Zuspruch. Zusätzlich öffneten im vergangenen Sommer 29 Kindergärten in 29 Südtiroler Gemeinden ihre Tore und verbuchten 1300 Teilnahmen. "Die Sommerbetreuungangebote sind recht unterschiedlich", so Gerhard Mair, "sie decken normalerweise mindestens zwei Wochen ab, können aber auch bis zu zwölf Wochen und somit die gesamten Sommerferien lang dauern." Vorrangig in den Städten wird hingegen Nachmittagsbetreuung angeboten, im Schuljahr 2014/15 laufen 84 Projekte beschränkt, zu denen sich 3255 Kinder und Jugendliche eingeschrieben haben.

Anschließend ging das Wort an die Gemeinden. Wie die Gemeinde Eppan Sommerbetreuung organisiert, kommuniziert und koordiniert, schilderte Vizebürgermeisterin Monika Hofer Larcher. Was die Gemeinde Brixen sich einfallen ließ, um die Sommerbetreuung gut aufzustellen und auch Kinder aus Nachbargemeinden einzubeziehen, legte Hermann Popodi dar.

Für die Bezirksgemeinschaft Eisacktal berichtete Markus Frei vom Sozialsprengel Brixen über das Netzwerk der Nachmittagsbetreuung und die Kooperation von Gemeinde, Sozialdienst und Elternvertretenden der verschiedenen Schulsprengel.

Bei der abschließenden Diskussionsrunde betonte Familienlandesrätin Deeg gegenüber den von den einzelnen Gemeinden (im Sinne des neuen Familiengesetzes) für den Bereich "Familie" ernannten Bezugspersonen, wie wichtig die Vernetzung von Land, Gemeinden und Bezirksgemeinschaften gerade in diesem Bereich sei, um "mit den vorhandenen personellen und finanziellen Ressourcen ein breites, bedarfsdeckendes und qualitätvolles Angebot zu garantieren". 

jw

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