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Umfrage Familie und Beruf - LRin Deeg: "Mehr Information über Angebote"

Familienlandesrätin Waltraud Deeg begrüßt die ASGB-Umfrage zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf, deren Ergebnisse gestern (09.11.15) vorgestellt wurden. In Bezug auf die Rentenabsicherung verweist sie auf bestehende Angebote des Landes und der Region, die noch zu wenig genutzt werden.

Bei der Sozialvorsorge habe das Land zwar keine Kompetenz, wohl aber habe die Region ergänzende Zuständigkeiten in diesem Bereich, betont Landesrätin Deeg. Die Region biete bereits Zuschüsse für Personen an, die sich während der Erziehungs- und Pflegezeiten freiwillig weiterversichern oder in Teilzeit arbeiten würden. Das Angebot gelte auch für selbstständig Tätige. "Diese Möglichkeit wird allerdings nur wenig genutzt", so Deeg. "Den Gründen für die geringe Inanspruchnahme werden wir unter anderem mit der Familienstudie auf den Grund gehen, die das Landesinstitut ASTAT im kommenden Jahr durchführen wird."

Zweifelsohne müsse aber die Information über die bestehenden Angebote verstärkt werden. "Wir müssen die Familien noch besser erreichen, etwa über die Patronate, die wir demnächst zu einem Gedankenaustausch einladen werden." Ein Grund für die geringe Nutzung der Beiträge für die freiwillige Rentenversicherung sieht die Familienlandesrätin in den Modalitäten der Beantragung: "Die Region zahlt bis zu 6.000 Euro im Jahr, allerdings muss der Antragsteller den Betrag vorfinanzieren, der dann rückerstattet wird. Das ist sicher eine Hemmschwelle. Wir sind derzeit im Gespräch mit dem Nationalinstitut für Soziale Fürsorge (NISF/INPS), um den Zugang zu den Leistungen zu vereinfachen", unterstreicht Deeg.

Was den Bedarf nach Strukturen für die Kleinkindbetreuung angeht, weist die Landesrätin darauf hin, dass die Situation von Gemeinde zu Gemeinde sehr unterschiedlich sei:  "Man muss bedenken, dass es derzeit in 42 Gemeinden keine Form der Kinderbetreuung gibt, weder Kita, Kinderhort noch Tagesmutter. Dort ist der Bedarf nach Angeboten sehr wohl da." Zur Wahlfreiheit gehöre das Vorhandensein qualitativ hochwertiger Betreuungs- und Bildungsangebote vor Ort für jene Eltern, die arbeiten wollen oder müssen. Es gelte, in die Zukunft zu schauen, um die Entwicklungen im Zuge des gesellschaftlichen Wandels abzufangen. Mit Anstieg des Renteneintrittsalters werde die familiäre Unterstützung der Großeltern künftig kaum mehr vorhanden sein, zudem würden sich die Familienstrukturen mit zunehmender Anzahl von Trennungen und Scheidungen, Alleinerziehenden und neuen Familienformen verändern. Auch nehme die Erwerbstätigkeit von Frauen zu. "Dies ist ein gesellschaftlicher Trend, der sich europaweit abzeichnet", gibt die Landesrätin zu bedenken und unterstreicht, dass die Kleinkindbetreuung eine wichtige strukturelle Voraussetzung für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf sei, neben flexiblen Arbeitszeiten, Teilzeitstellen, und Arbeitsplatzgarantie.

Ein drittes wichtiges Thema bei der ASGB-Umfrage sei die Garantie des Arbeitsplatzerhaltes während der Eltern- und Pflegezeiten. "Leider können wir das nicht per Gesetz regeln, da die Arbeitsbedingungen in der Privatwirtschaft kollektivvertraglich zu verhandeln sind. Einige Unternehmen haben diesbezüglich bereits den dreijährigen Wartestand mit Arbeitsplatzerhalt wie im öffentlichen Dienst eingeführt. "Das Thema bleibt wichtig, und auch hier suchen wir das Gespräch mit den Arbeitgebern", erklärt die Familienlandesrätin. Insgesamt bestätige die Umfrage, dass Aufholbedarf bestehe. "Um dem entgegenzuwirken brauchen wir die gemeinsame Anstrengung aller Partner: von Region, Land, Gemeinden und den Sozialpartnern", fordert Deeg.

 

rm