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Bei Geburten italienweit Spitze

Mit einer Geburtenrate von 1,72 Kindern pro Frau liegt Südtirol derzeit im gesamtstaatlichen Vergleich an der Spitze. Familienlandesrätin Deeg freut sich über das gute Ergebnis: "In den letzten Jahren sind viele Maßnahmen umgesetzt worden, es braucht aber eine Zusammenschau aller, um Familien weiterhin aktiv zu unterstützen."

Babies im Kinderwagen: in Südtirol noch ein alltägliches Bild./Foto Renate Mayr

Während Italien mit einem Durchschnitt von 1,35 Kindern pro Frau im Jahr 2015 ein Rekordtief verzeichnet hat, sorgt Südtirol mit der höchsten durchschnittlichen Kinderzahl pro Frau (1,72) derzeit in den italienischen Medien für Interesse, so auch gestern Abend (8. März) in der RAI-Sendung "Porta a Porta". Für Landesrätin Deeg ist das bessere Abschneiden Südtirols im Vergleich zum gesamtstaatlichen Durchschnitt auf eine größere Offenheit und mehr Unterstützung für die Familien in unserem Lande zurückzuführen. "In Südtirol hat die Familie seit jeher einen großen Stellenwert", so Deeg.

Gute Rahmenbedingungen und viele Netzwerke

Während auf nationaler Ebene viele Vorhaben noch umgesetzt werden müssten, wie etwa die längst überfällige Anerkennung von Erziehungszeiten, sei laut  Deeg in Südtirol in den letzten Jahren viel getan worden. So wurde das Landesfamiliengeld  2014 von monatlich hundert Euro pro Kleinkind auf 200 Euro angehoben, die Anzahl der Kindertagesstätten erhöht und die Angebote für die Sommer- und Nachmittagsbetreuung ausgeweitet. Auch wurden von der Landesfamilienagentur viele Projekte auf den Weg gebracht, um Familien durch Bildung und Beratung frühzeitig zu stärken. Landesrätin Deeg verweist in diesem Zusammenhang auf das Landesfamiliengesetz aus dem Jahr 2013, welches darauf abzielt, die Familien in allen Lebensphasen zu unterstützen. "Aber auch im weiteren Sinne gibt es Unterstützung", meint Deeg, "beispielsweise durch die Wohnbauförderung oder die vielen attraktiven Freizeitangebote für Kinder und Jugendliche wie die Musikschulen und zahlreichen Sportvereine, die vom Land großzügig gefördert werden". "Südtirol weist zum Glück auch sehr gute Netzwerke für Familien auf, in denen sich viele Menschen ehrenamtlich engagieren", hebt die Landesrätin lobend hervor.

Zusammenschau und familienfreundliche Personalpolitik

"Familien leisten sehr viel für die Gesellschaft und stehen angesichts einer zunehmend alternden Bevölkerung vor großen Herausforderungen, wie zum Beispiel die Pflege Angehöriger", gibt Deeg zu bedenken. Auch die Vereinbarkeit von Familie und Beruf sei für viele ein schwieriger Balanceakt. "Hier braucht es eine Zusammenschau aller: der Politik auf Landes- und Gemeindeebene, der Wirtschaft und der Sozialpartner", fordert Deeg. Mehr Engagement für Familien müsse auch die Wirtschaft zeigen: "Mehr Betriebskitas, mehr Anerkennung von Teilzeitarbeit, flexible Arbeitszeitmodelle - das müssen die Unternehmen als Investition für die Zukunft sehen und nicht als Belastung."

rm

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